Fußball versteht jeder

A-Jgd.: Post TSV Detmold - JSG Klüt-Wahmbeck 4:5

Viel ist in den letzten Monaten über Flüchtinge und deren Integration berichtet worden. Post TSV Detmold nahm sich das Thema an und lebt dies insbesondere in der A-Jugend eindrucksvoll vor. Zum Saisonstart stand eine multikulturelle Truppe auf dem Werresprtplatz. Insgesamt aus sieben Nationen besteht der Kader in der Saison 2016/2017. In Syrien, Italien, Bosnien, Kurdistan, Afghanistan, Ghana und der Türkei haben die jungs ihre Wurzeln. Abgerundet wird das Team mit den beiden griechischen Trainern bzw. Betreuer Vasileios Triantafyllidis und Rolf Gekarelas.

Das Premierenspiel ging allerdings mit 4:5 gegen JSG Klüt-Wahmbeck verloren.     

Vor dem Anstoß sprach die JuFu-Redaktion mit Trainer Vasileios Traintafyllidis und Abdulkafi Zarour über die Besonderheit der Mannschaft.

 

JuFu: Woher stammst Du und wie bist Du nach Deutschland gekommen?

 

Abdulkafi: Ich stamme aus der syrischen Stadt Homs. Von dort bin ich mit meinem Bruder geflohen und im Februar 2015 über Rheinland Pfalz in Detmold gelandet.

 

JuFu: Wie ist der Kontakt zum Post TSV entstanden?

 

Abdulkafi: Schon in Syrien habe ich Fußball gespielt in dem Verein Waspa. Meine Position war Stürmer. Über das Internet habe ich Kontakt zum Verein aufgenommen. Erster Ansprecpartner ist Ralf Wonneberger gewesen, der uns toll unterstützt hat.

 

JuFu: Bei so vielen unterschiedlichen Nationalitäten ist sicherlich die Sprache ein Problem. Wie gehen Sie damit um im Training?

 

Traintafyllidis: Einfach ist es nicht, weil einige gar kein oder nur wenig Deutsch sprechen. Wir bekommen es aber hin. Schließlich versteht jeder die Sprache Fußball. Das zeigt sich auch bei den Trainingseinheiten, an denen immer 16, 17 Spieler teilnehmen.   

 

JuFu: Welche sportliche Ziele verfolgen Sie mit der Mannschaft?

 

Traintafyllidis: Sind eine gute Fußballer dabei, aber ihnen fehlt die Praxis und das taktische Verständnis. Denke wir brauchen nur etwas Zeit. Platz fünf wre ein toller Erfolg.   

 

JuFu: Kein Deutscher Spieler ist im Kader. Wo liegen die Gründe?

 

Traintafyllidis: Wirklich traurig. Vielleicht haben viele noch Vorurteile gegenüber Flüchtlingen. Das Verhältnis unter den Jungs ist sehr harmonisch. Würde mich freuen, wenn jemand den Weg zu uns finden würde. 

Auf der anderen Seite hat aauch JSG Klüt-Wahmbeck einen Flüchling aus dem Irak in die A-Jugend integriert. Ali Salmann, der in einer Detmolder Flüchlingsunterkunft lebt, schnürrt die Fußballschuhe für die JSG. Sein Trainer Jan Meier ist voll des Lobes über seinen Schützling. "Er ist sehr zuverlässig und immer da. Manchmal geht ein wenig das Temperament auf dm Platz mit ihm durch. Deshalb hat er zu Recht die gelbe Karte gesehen als er den Ball weg geschossen hat", sagte Meier, der nach den Sieg mit dem Team eine Mannschaftsaabend feierte.

 

Kurz und knapp sind die 90 Minuten zu beschreiben. Offensiv zeigte Post TSV Detmold immer wieder giute Ansätze und glänzte dch einige technische Kabinettstückchen. Hier ragte insbesondere Kapitän emir Tiganj heraus. Probleme zeigten die Stephansjünger allerdings in de Rückwärtbewegung. Zuordnung und Laufwege passten nicht, dass Klüt-Wahmbeck immer wieder die Abwehr mit langen Bällen aushebelte. Vorne sorgte dann der dreifache Torschütze Dioniji Chokhatarov für reichlich Wirbel. Ihn bekam die Post TSV-Abwehr nie in den Griff. Vorteile hatte die JSG im taktschen Bereich und gewann daher nicht ganz unverdient die Partie.