Auf den Spuren von Wetten dass

Michael Brabender (SF Oesterholz-Kohlstädt)

"Versorger" Michael Brabender

Fast auf allen lippischen Sportplätzen ein nahezu identisches Bild am Sonntag um 15 Uhr. Auf dem Platz spielen zwei Mannschaften um Meisterschaftspunkte und am am Spielfeldrand steigt leichter Rauch vom Grill auf. Wer die Spiele der SF Oesterholz-Kohlstädt besucht, der trifft auf den Grillmeister Michael Brabender. Er tauschte nach jahrelanger Jugendarbeit das Trainingszepter mit der Grillzange.

 

Von Bremen aus verschlug ihn ins lippische Schlangen. Fußball ist ein großes Hobby vom eingefleischten Gladbach-Fan, aber zu nächst blieben seine Fußballschuhe im Schrank stehen. Dann nahm er an einem Tippspiel vom Westfälischen Volksblatt teil. Über die Bundesliga bis zur Kreisklasse musste er 11 Spiele tippen. "Habe mir dann ganz einfach die Zeitung genommen, die Tabellen angeschaut und getippt. Wusste doch nichts über den TuS Helpup", verrät Michael sein Erfolgsgeheimnis. Durch sein Fachwissen lag er bei den 11 Partien gleich 11 Mal richtig. Zur Gewinnübergabe fuhr er in die Redaktion nach Lemgo. In dem halbseitigen Interview erzählte er auch über seine aktive Zeit bei den Gladbachern Amateuren.

 

"Über Fußball kann man mit mir immer reden" 

 

Nur wenige Tage nach der Veröffentlichung klingelte unerwartet das Telefon bei dem Eltern seiner Lebengefährtin, obwohl eigentlich niemand wissen konnte, wo er sich zu dieser Zeit aufhielt. Am anderen Ende der Leitung meldete sich Heiner Haase vom SSV Oesterholz, der anfragte, ob er mit ihm mal über Fußball sprechen könnte. "Über Fußball kann man mit mir immer reden", lautete die kurze Antwort. Haase fragte ihn, ob er Lust habe beim SSV Oesterholz aktiv  zu kicken.  Der Vater seiner damaligen Freundin drängte ihn dann zum Wechsel nach Oesterholz. "Du wirst nur beim SSV spielen oder gar nicht", lautete seine klare Ansage. Unter dem Bezirksligacoach Holm Hänsgen startete Brabender seine fußballerische Laufbahn in Oesterholz. Den gelernten Stürmer beordete dann Hänsgen zurück ins Mittelfeld. "Von dort kann ich das Spiel lesen", beschreibt Brabender seine fußballerischen Fähigkeiten.

Als großes Vorbild bezeichnet er Zinedine Zidane, der immer wieder die Bälle super verteilt und den tödlichen Pass gespielt hat. "Habe mir damals immer sehr gerne die Spiele der Franzosen angeguckt", schwärmt Brabender von den Auftritten der Trikolore Ende der 90er Jahre.

 

Zusammen mit Karheinz Pflipsen erlernte er das Fußballeinmaleins in der D-Jugend. Schon früh begann sein Herz für den Fußballnachwuchs zu schlagen. Schon als B-Jugendlicher beim SC Rheindahlen begann er die heimische D-Jugend zu trainieren. Mehr als 25 Jahre mit weinigen Unterbrechungen gab er an diverse Nachwuchsmannschaften sein Fußballwissen weiter. Als seine aktive Laufbahn langsam zu Ende ging, bekam auch SSV-Jugendobmann Heiko Biere Wind von Michaels zweiter Leidenschaft.  Vor fünf Jahren übernahm Brabender dann die D-Jugendmannschaft. "Hatte immer die interessante Aufgabe aus zusammengewürfelten Jahrgängen ein Team zu formen", erinnerte sich der Nachwuchscoach an seine Mannschaften. Da immer wieder D-Juniorinnen aushalfen, entstand der Kontakt zu der Mädelmannschaft. Vor einem Jahr übernahm er auf Wunsch der Mädchen das Traineramt der C-Juniorinnen. Eine verlorene Wette beendet vorerst nun aber seine Aktivitäten. Sein Kumpel Rudi Richts hatte mit der Frauenfußballmannschaft eine Wette laufen. "Ging um ein Bayern-Spiel", erinnert sich Brabender dunkel an die Wette. Rudi Richts rief ihn dann  an und sagte er müsse mit ihm für die Frauen grillen, weil er eine Wette verloren hatte. "Unglaublich, er verliert die Wette und ich muss mit ihm den Einsatz einlösen", scherzte Michael Brabender im Beisein von Rudi Richts. So brannte nicht nur der Holzkohlegrill, sondern es entflammte in ihm die Leidenschaft hinter dem Grill zu stehen. Von dem Zeitpunkt an, übernahm das Cateringteam Michael und Rudi das Grillzepter auf den Plätzen in Kohlstädt und Oesterholz. Erste Massnahme nicht nur bei den Herren, sondern auch bei den Heimspielen der Frauen wird die legendäre Currywurst auf den Grill gelegt. Für Abwechselung sorgen diverse Fleischsorten und manchmal sogar zaubert das Duo Spagehtti auf die Teller. Angefangen hat das Team mit einigen eigenen Haushaltsgeräten. Mittlerweile hat das Büdchen, welches auch mobil einsetzbar ist, bei den Sportfreunden schon einen kleinen Kultstatus.

Ein passenden Vergleich findet Michael Brabender auch in Bezug auf den Ausblick auf die 1. Mannschaft in der Kreisliga A Saison 2014/2015. "Unser Büdchen ist schon bezirksligareif - die Mannschaft leider fußballerisch noch nicht ganz".