Trainierin nicht mein Ding
Jacqueline Bierbaum (SF Berlebeck-Heiligenkirchen)
Wird bei den Sportfreunden Berlebeck-Heiligenkirchen in irgendeiner Form über Frauen-und Mädchenfußball gesprochen, dann fällt auch gleich der Name Jaqueline Bierbaum. Seit mehr als acht Jahren ist sie als Betreuerin in diesem Bereich tätig und untestützt das Trainerteam wo sie nur kann. Das Traineramt will und wird sie nicht übernehmen. "Selbst habe ich nicht aktiv Fußball gespielt. Ich bin Betreuerin und keine Trainerin. Das isist nicht mein Bereich" sagte sie im JuFu-Gespräch.
Als großer Fußballfan ist die gebürtige Berlinerin nicht zu bezeichnen, auch wenn sie schon das DFB-Pokalfinale 2012, Länderspiel Deutscland Österreich 2013 und als VIP Bayern München gegen Hannover 96 im Stadion live verfolgt. "Mein Herz schlägt nur für den Fußball in Heiligenkirchen", lautet ihr Moto.
Angefangen hat ihre Leidenschaft zum Fußball über ihren Sohn Pit. Er kickte in der damaligen E-Jugend der SpVg Heiligenkirchen. Wie viele andere Eltern fuhr sie zu den Meisterschaftsspielen immer mit. Sie ärgerte, dass der ehemalige E-Trainer Stefan Poorten immer alleine mit der Mannschaft unterwegs gewesen ist. Statt sich intensiver um die Betreuung der Mannschaft zu kümmern, musste er oft die Spiele selbst als Schiedsrichter leiten. Also entstand der Entschluss dem Nachwuchstrainer hier zu entlasten, weil es ja bekanntlich bei der E-Jugend nichts zu pfeiffen gibt. Doch als dann der erste Einsatz in Kohlstädt näher rückte, verließ Jaqueline Bierbaum die Courage. "Es waren gefühlte 300 Zuschauer am Platz", erinnert sie sich daran, wie sie doch noch kurzfristig einen Rückzieher machte. Nun stand schnell fest den Schiedsrichterschein zu machen, um nicht wieder in so eine Situation zu kommen. Gesagt getan und schon fuhr sie zum erstem Anwärterlehrgang nach Detmold. Ein wenig Verwunderung kam auf, als Lehrwart Klaus-Dieter Meier die Frage stellte für welchen Verein sie pfeifft. Zörgerlich antwortet sie SpVg Heiligenkirchen, obwohl sie zu dem Zeitpunkt noch gar kein Mitglied gewesen ist. Doch ein Anruf beim Jugendgeschäftsführer Detlef Schröder reichte aus das Problem schnell zu beheben. So leitetet sie später etliche Jugend- und Frauenspiele auf den lippischen Plätzen. Gleich bei ihrem ersten Einsatz zeigte sie die rote Karte. "Das war ein Testspiel unserer C-Jugend. Luca Rottmann mußte ich den roten Karton zeigen wegen einer klaren Notbremse. Selbst unser damaliger Coach Dirk Wesemann meinte, ein glasklare Sache", erzählt Bierbaum von der Partie. 2015 ehrte die der Kreisschiedsrichterausschuss für ihr zehnjähriges Jubiläum. Auch noch heute besucht sie regelmässig die Lehrabende und unterstützt auch gelegentlich Jungschiedsrichter bei ihren ersten Spielleitungen. Der Schiedsrichter ist die wichtigste Person auf den Platz, die aber auch den schwersten Stand hat. Den Austausch zwischen Trainer, Spielern und Schiedsrichtern sollte nach Meinung Bierbaum mehr ausgebaut werden, um das Miteinander zu verbessern. Positiv steht sie der Fairplay-Liga gegenüber, wel gerade im unteren Bereich die richtigen Werte vom Fußball vermittet werden. Zielorientierten Fußball bei den Kleinensten darf es ihrer Meinung nach nicht geben. Tritt ihn um, die Bierbaum selbst bei einem D-Juniorenspiel von Vätern gehört hat. "Das war einer der hamrloststen Sprüche, die auf Sportplätzen nichts verloren haben", so Bierbaum.
2007 dann fuhr Jaqueline Bierbaum eher zufällig mit dem Mädchenmannschaft auf ein Turnier in Gadderbaum. "Glaube es hat keine 30 Minuten gedauert, da haben die Mädels mein Herz erobert", schmunzelt Bierbaum. Von dem Zeitpunkt an stand sie dem Team immer fast 24 Stunden am Tag zur Seite. Nebei bei übernahm sie dann noch das Betreueramt der C-, B- und heute A-Jugend, aber ihr Herz schlägt hauptsächlich für die Mädchen und die Frauenelf. Zusammen mit Pivitsheide nehmen ihre Mädels als JSG am Spielbetrieb teil. Selbst die weiten Fahrten in den Kreis Paderborn schaden ihrer Begeisterung nicht. Optimistsch blickt sie der Saison 2016/2017 entgegen. "Ein Mittelfeldplatz ist machbar", lautet ihre Zielsetzung. Einen persönlichen Traum möchte sie alledings gerne in die Realität umsetzen - die Gründung einer D- oder E-Juniorinnenmannschaft in Heiligenkirchen. Wie in den Jahren zuvor setzt sie alles daran diesen Traum wahr werden zu lassen gemäß dem berühmten Spruch von Martin Luther King "I have a dream..."
Vorher aber hilft sie tatkräftig mit bei Neubau vom Kunstrasnplatz in Heiligenkirchen.