Ex-Nationalspieler trainiert 

Friedhelm Götemann und seine Jungs der JSG Pivitsheide 

Friedhelm Götemann beim Training immer dabei

Pünktlich 15 Minuten vor den offiziellen Trainingsstart betritt Friedhelm Götemann den Platz an der Oerlinghauser Straße in Pivitsheide. "Unmöglich. Können die nicht einfach ihren Müll in die Tonne tun?", schimpft er und schmeisst de Pappdekel vom Boden in das Müllgefäß. Wenig später kommen schon die ersten Spieler der EI-Junioren der JSG Pivitsheide. Zu Beginn sind erst einmal die medizinischen Fachkenntnisse gefragt, als ihm sein Torwart erklärt, er könne sich wegen einer Knieverletzung sich heute nicht schmeissen. Ihm tut manchmal das Kne weh. "Hast Du das Knie immer gut gekühlt oder Salbe darauf gemacht? Entweder Du kannst richtig oder gar nicht", meinte sein Trainer nach einem Blick auf das ledierte Kniegelenk.       

Schon im vierten Jahr schwingt Friedhelm das Trainingszepter bei seinen Jungs. Übernommen hat er die Mannschaft als sie von den G- in die F-Junioren wechselten. Überredet als Coach einzusteigen hat ihn damals Minitrainerin Iris Worthmann, die sich nicht mehr zutraute die Mannschaft fußballerisch weiter zu entwickeln. Sie unterstützt seit dem Götemann in allen organisatorischen Dingen und managt den kompletten Spielbetrieb.

Pivitsheides Trainerikone ist schon fast 50 Jahre um Fußballgeschäft unterwegs. Gerne erinnert er sich an die Zeit als Kreisauwahltrainer in den Jahren 1971 bis 1980 zurück. Unter seinen Fittichen trainierte sogar der ehemaligen Nationalspieler und heutigen Sport1-Moderarator Thomas Helmer. "Hast damals schon gemerkt, dass er ein guter Spieler mit tollen Anlagen gewesen ist. War eine schöne Zeit", blickt Götemann voller Stolz auf die vielen Spiele mit der Auswahl in Duisburg und Kaiserau zurück. Fußball bestimmte schon immer das Leben von Friedhelm Götemann. Als glühender Schalke 04-Fan, hat er etliche Bundesligaspiele der Königsblauen in Hannover, Braunschweig, Gelsenkirchen, Hamburg oder Gladbach live verfolgt. Treu zu Seite stand ihm dabei sein VW-Käfer.   

Über die Stationen Wahmbeck, Pottenhausen und A-Jugend von Heidenoldendorf, landete der glühende Schalke-Fan 1991 bei seinem FSV Pivitsheide, wo er neun Jahre die sportliche Verantwortug trug. Nach einer kurzem Intermezo beim Hakedahler SV, kehrte er zu seinem Verein zurück.

Lange überlegen nusste Göteann nicht, als die Anfrage kam die damalige FII zu übernehmen. Erfolg und Ergebnisse standen dabei nie im Vordergrund. "Ich will die Jungs fußballerisch gut ausbilden und an den Fußball heranführen, wobei alle Spieler bei mir zum Einsatz kommen", erklärt er seine Philosophie. Wichtiger Punkt ist auch das Fairplay bei jedem Spieler zu verinnerlichen, wobei er der aktuellen Regeln ohne Schiedsrichter zu spielen im E-Bereich, er ein wenig skeptisch gegenüber steht. Viel wird von den Eltern von draußen rein gerufen und einige Trainer zeigen einen zu großen Ehrgeiz. "Die Spieler müssen immer Freude an Fußball haben. Druck ist nicht das richtige Mittel. Leben die Trainer fairplay vor, dann übernehmen es auch die Spieler. Sprüche wie hau ihn doch um, gehören nicht auf de Platz", so der JSG-Coach. Durch den Wechsel in der Serie 17/18 in die D-Jugend, wird wieder mit Schiedsrichter gespielt. "In der D wird es für meine Jungs schwieriger. Hauptaufgabe wird es sein das Abseits zu lernen. Bislang konntest Du deinen Stürmer immer vorne alleine stehen lassen. Eigentlich kann Fußbakll so einfach sein", gibt Götemann einen Trainingsschwerpunkt aus und startet die Einheit.

 

Tim Niebuhr (Co-Trainer): "Friedhelm besitzt sehr viel Erfahrung von denen auch ich profitiere. Alle Übungen macht er mit seinen 77 Jahren noch vor. Er erzählt auch immer wieder Anekdoten aus der Vergangenheit. Die Jungs vertrauen ihm voll und haben Respekt vor ihm. Lockeren Spruch hat er auch immer auf Lager."             

 

Korbinian Bömmel (Mannschaftskapitän): "Glaube bin seit der F-Jugend dabei. Sein Training macht immer Spaß, weil wir auch viel spielen. Wenn es zu heiss ist machen wir Doppelpassübungen. Jeden in unserem Team hat er einen Spitznamen geben wie Thaddäus oder Knochenbrecher."

Friedhelm Götemann (hinten Links) fühlt sich im Kreise seiner Jungs am wohlsten.