Klares Ziel ist Platz eins

Rolf Gkarelas setzt andere Prioritäten

Rolf Gkarelas (Post TSV Detmold)

Ein bekanntes Produkt wirbt mit dem Slogan "morgens halb zehn in Deutschland". Um diese Uhrzeit ist Sonntags auch Rolf Gkarelas auf dem Werresportplatz aktiv. Der Kaffee läuft und die Brötchen sind alle geschmiert für das anstehende Meisterschaftsspiel der B-Junioren vom Post TSV Detmold. Mit dem geringen Aufwand will er die Mannschaftskasse ein wenig auffüllen. Sehr gut kommt das Angebot bei den gegnerischen Trainerteam und den mitgereisten Fans an.

 

Viel hatte er in den vergangenen Jahren mit der Betreuung von Jugendmannschaften eigentlich nicht zu tun. Rolf Gkarelas setzte seinen Schwerpunkt auf die Ausübung des Schiedsrichteramtes. Seit 15 Jahren verrichtet er bereits den Dienst an der Pfeiffe. "Nach der Beendigung meiner aktiven Fußballzeit, wo ich zuletzt bei Post Hellas Detmold kickte, habe ich mich entschieden Schiedsrichter zu werden. Der damalige Post-Vorstand wusste gar nichts von meinem Vorhaben", erinnert er sich an seinen Anfang. Einiges erlebte er in seiner Schiedsrichterlaufbahn, wobei er seinem eigenen Motto immer treu blieb. "Ein Schiedsrichter muss immer neutral bleiben und positiv vorne weg gehen. Ohne uns ist Fußball nicht möglich", erklärt Gkarelas, der nicht verstejen kann, wenn Kollegen nicht zu ihren Spielen fahren.

 

Jugendarbeit hat ihn lange nicht richtig interessiert. Erst beim Kreispokalfinale 2014, das die B-Junioren vom Post SV Detmold erreichten, infizierte ihn der Virus in Nachwuchsarbeit einzusteigen. An der Seite von Ralf Wonnebeger sammelte er als Betreuer erste Erfahrungen an der Seitenlinie. "Lief einfach alles perfekt. Wir waren ein eingespieltes Team und Rolf war immer da, wenn er gebraucht wurde", lobt Wonneberger seinen Co-Trainer. Nicht verwunderlich, dass er wieder einsprang, als Not am Mann war. Der vorgesehene Trainer der neuen B-Jugend stand plötzlich nicht mehr zur Verfügung. Lange brauchte Gkarelas nicht überlegen, um vom Co-Trainer zum Chefcoach aufzusteigen, obwohl er keine großen Erfahrungen im Trainergeschäft besitzt. "Mir macht es einfach Spaß mit den Jungs. Durfte sie nicht im Regen stehen lassen", begründet er seine Entscheidung.     

 

Sportlich setzt er etwas andere Ziele. Am Ende der Saison will er auf Platz eins stehen, aber nicht in der Meisterschaftstabelle, sondern in der Fairnesstabelle. "Auf dem Feld solle sich die Spieler respektvoll gegenüber dem Schiedsrichter und Gegenspieler verhalten. Meckern, Beschimpfungen und unsportliches Verhalten haben auf dem Platz nichts zu suchen. Wir wollen die Fairplay-Urkunde holen", gibt der A-Liga Schiedsrichter seinen Jungs klare Vorgaben. Deshab unterstützt er die Einführung vom Shakehand bei der Begrüßung und auch die Regeln der Fairplay-Liga in den jüngeren Jahrgängen. Nicht verwunderlich, dass Rolf Gkarelas erfolgreich für das Schiedsrichteramt, welches kein gute Image hat, wirbt. Aktiv für er den Nachwuchs an das Schiedsrichteramt heran. Von den insgesamt 13 Unparteiischen im neu gegründeten Verein Post TSV Detmold, sind sieben Jungschiedsrichter. Wenn es sine Zeit zulässt, fährt er zu den Spielen seines Schiedsrichternachwuchses.

Jetzt wartet erst einmal die Aufgabe gegen die JSG Elbrinxen-Rischenau. "Geht auf dem Platz, habt einfach nur Spaß und bleibt immer fair", schickt er seine Elf auf den Werresportplatz.