Tor lange Zeit vernagelt
B-Jun.: TuS Eichholz-Remmighausen - SV Spexard 1:0
Besser wie in seiner berühmten Radioreportage vom WM-Finale 1954 hätte Herbert Zimmermann die letzten Minuten im Heimspiel der B-Juniorinnen vom TuS Eichholz-Remmighausen gegen SV Spexard nicht beschreiben können: „Der Sekundenzeiger, er wandert so langsam wie gebamst. Geh doch schneller, geh doch schneller, aber er tut es nicht. Er geht mit der Präzision, die ihm vorgeschrieben ist". Trainer Maik Krüger sehnte wie damals Zimmermann in Bern den Schlusspfiff herbei. Dann erschallte endlich der Abpfiff vom sehr guten Jungschiedsrichter Tom-Christian Schwemler und TuS Eichholz-Remmighausen hatte sein Heimdebüt in der B-Juniorinnen-Bezirksliga 1:0 gegen den SV Spexard gewonnen.
Zum Ligaauftakt steckte der heimische Aufsteiger eine vom Coach einkalkulierte 2:4-Niederlage in Delbrück ein. Nun wartete mit dem SV Spexard ein Kontrahent auf Augenhöhe "Kreisliga ist jetzt vorbei und ausruhen geht nicht mehr, weil jeder kleide Fehler bestraft wird", mahnte Krüger seine Schützlinge. Spexard besass im Aufbau und Spielverständnis leichte Vorteile besass. Eichholz brauchte einige Anlaufzeit, um dann besser in die Partie zu kommen. Aus einer stabilen Abwehrhaltung suchte der TuS mit seinem schnellen Umschaltspiel zum Erfolg zu kommen. Der Masterplan ging fast auf, doch in letzter Konsequenz kam der letzte Pass nicht an oder im Abschluss wirkten die Flügelflitzerinnen zu unkonzentriert. Mehrfach knallte das Ball an das Aluminium. Auf der Gegenseite nutze Spexard die leichten Schwächen in der Defensive und kam im ersten Durchgang gefährlich vor das Eichholzer Gehäuse.
Identisch der Verlauf nach dem Seitenwechsel. Die Zuschauer setzten wiederholt bereits zum Torschrei an, aber der Ball wollte einfach nicht ins Netz. So drohte eine Fußballweissheit wieder wahr zu werden - wer seine Chancen nicht nutzt, kassiert dann den Gegentreffer. Da wollte Jasmin Siemann nicht mittmachen. Den Traumpass genau durch die Schnittstelle der Viererkette nahm sie auf, stürmte in den Straufraum, um dann eiskalt zum verdienten 1:0 zu vollenden (54.). Nicht ganz verstummt war der Jubel über die Führung, da visierte Spexard im direkten Gegenzug die Latte an.
Die TuS-Elf versäumte es den zweiten Treffer folgen zu lassen. Geschickt und mit etwas Glück brachte sie den knappen Vorsprung über die Zeit.
"Spielerisch muss noch mehr kommen und an der Defensive müssen wir arbeiten. Wir spielen jetzt Woche für Woche auf einem höheren Niveau. Denke wir gewöhnen uns langsam daran, um in der Endabrechnung einen einstelligen Tabellenplatz zu erreichen", sieht Trainer Krüger die Elf auf einen guten Weg. Ein Sonderlob sprach er Luisa Böger aus, die nach wenigen Trainingseinheiten ein tolle Bezirksligadebüt feierte.