Mädels erhalten viel Anerkennung
JGS Dörentrup kicken mit den Mädels in der Jungenklasse
2014 entstand die Idee in der JSG Dörentrup eine reine Mädchenmannschaft zum Spielbetrieb bei den Jungs anzumelden. Initiator Thomas Meierabend hatte in seiner damaligen F-Jugend fünf Mädchen, die begeistert Fußball spielten. Langsam wuchs die Zahl immer mehr, dass Überlegungen anstanden eine reine Mädchenmannschaft ins Leben zu rufen. Schnell folgte eine Anfrage beim Kreisjugendausschuss Lemgo, ob die Möglichkeit besteht am Spielbetrieb der Jungen teilzunehmen. Der KJA Lemgo entsprach sofort der Bitte und so startete zur Saison 2015/2016 das Projekt in der E-Jugend. "Eigentlich wollten wir es erst einmal nur ein Jahr lang ausprobieren", sagte Co-Trainer Martin Ulber. Zu Anfang kassierten die Mädels einige heftige Niederlagen, aber den Kopf in den Sand steckten sie nie. Ganz im Gegenteil - durch fleissiges Training wurde die Mannschaft stetig besser und krönte ihre Leistung im zweiten Jahr der E-Jugend mit einem ausgezeichneten 3. Tabellenplatz.
Dann stand in der Saison 2017/2018 der Wechsel in die D-Junioren an. Überlegungen in den Kreis Paderborn oder Bielefeld zu wechseln, wurden ganz schnell verworfen. Viel zu weit wären die Fahrten gewesen. Also meldeten die JSG eine reine Mädchenmannschaft als D-9er. Verwundert schauten in den ersten Partie einige Jugendmannschaften, als 13 Mädels den Platz betraten. Unterschiedliche Erfahrungen machte Ulber wie die jeweiligen Gegner mit der Sitaution umgegangen sind. Leider meinten einige Vereine in der Qualiifikationsrunde voll durchziehen zu müssen. Auf der andere Seite gab es einige positive Beispiele. Bewusst verzichtete JSG Entrup/Kirchheide in dem Spiel auf einige Stammkräfte und gab so anderen Spielern mehr Einsatzzeit. Für Trainer Kirchheides Patrick Winter eine Selbstverständlichkeit. Lob erhielt die Mannschaft für ihren Auftritt in Donop auch vom gegnerischen Trainer Nils Freitag. "Respekt was die Mädchen hier gezeigt haben. Denke sie werden sich weiter entwickeln und nächste Serie so manche Mannschaft überraschen", sagte Freitag. Positiv steht auch Lemgoes Kreisauswahltrainer Thorsten Schlüter der Dörentruper Idee gegenüber. "Durch das Spielen gegen die Jungs wissen die Mädchen ihren Körper richtig einzusetzten. Spielerisch entwickeln sie sich weiter und davon profitieren wir auch in der Kreisauswahl", meinte Schlüter im JuFu-Gespräch.
Trotz der Niederlagenserie zeigt das Team einen immer unbändigen Einsatzwillen. Nicht das Ergebnis ist wichtig, sondern die Art und Weise wie gespielt wird. Dabei werden alle Spielerinnen, egal auf welchen fußballerischen Stand sie sind, mit aktiv einbezogen. "Die Mädchen machen da keine Unterschiede. Da wird der Ball einfach gespielt. Selbst nach klaren Niederlagen kommem regelmässig 13 bis 15 Spielerinnen zum Training", lobt Ulber die Einstellung seiner Schützlinge. Auch die Intergation von zwei Jungs zur Rückrunde, die nach der Abmeldung der Jungenmannschaft vom Spielbetrieb weiter kicken wollten, verlief ohne Probleme. "Der Zusammenhalt im Team ist einfach überragend. Die Jungs sind voll mit einbezogen und werden aktzeptiert", berichtet Ulber, der schon in die Zukunft blickt. Auch in der kommenden Saison wird die Mannschaft als D9er an den Start gehen. Damit heisst es auch 18/19 im Kreis Lemgo weiter "Dörentruper Mädelpower voraus".