Geniestreich bringt Entscheidung
B-Junioren: Post SV Detmold - BSV Müssen 1:0
Keine Reise wert ist in dieser Saison der Detmolder Werresportplatz für die B-Junioren vom BSV Müssen. Schon in der Zwischenrunde kassierte Müssen eine 2:3-Niederlage gegen den Post SV Detmold und hatte auch zum Auftakt der Meisterrunde mit 0:1 das Nachsehen. Die Stephansjünger unterstrichen ihre Ambitionen dem großen Titelfavoriten SVE Jerxen-Orbke II so lange wie möglich Paroli bieten zu wollen.
Viel Organisationsgeschick musste der Trainerstab beider Mannschaften beweisen. 72 Stunden vor dem ersten Spieltag der Kreisliga A, kam der offizielle Spielplan raus. Auf wenig Verständnis fiel daher bei allen Offiziellen der sehr fragewürdige Modus eine Vor-, Zwischen- und Endrunde im FuL-Kreis Detmold zu spielen. "Total unnötig wie ein Kropf", machte einige Vereinsoffizieller seinem Ärger über die Zwischenrunde lautstark Luft. Nur eine Staffel mit Hin- und Rückspiel anzusetzen analog der A-Junioren wäre ihrer Meinung nach wesentlich bessere Alternative gewesen.
Von reichlich Taktik geprägt verlief die erste halbe Stunde ohne größere Aufreger. Diszipliniert agierten die Abwehrreihen, machten die Räume eng und liessen keine Torchance zu. Fast alle Aktionen spielten sich im Mittelfeld ab, ohne dass eine Mannschaft die zündende Idee hatte, mal ihre Stürmer in gefährlich Szene zu setzen. Da nutzte Post Trainer Ralf Wonneberger auch nicht zunächst die ersten Minuten die Partie von der erhöhten Empore zu verfolgen, um so besser vermeidliche Schwachstellen des Gegners zu erkennen. Folglich blieben beide Torhüter im ersten Abschnitt fast völlig beschäftigslos. Erst nach 37. Minuten kam ein Schuss auf das Tor. Keine Mühe hatte BSV-Keeper Lucas Kilbasinki den Ball von Lawin Yumusak zu entschärfen.
Selbst der Versuch hinter die jeweiligen Abwehrreihen mit langen Bällen zu kommen, gelang keiner Mannschaft. Ein 0:0 zur Pause bedeutet die logische Konsequenz.
Zunächst plätscherte auch der zweite Durchgang dahin, ehe die Gäste ihre erste Chance erspielten. Leicht nach Aussen abgedrängt, schob Marcel Müller das Leder am Post-Gehäuse knapp vorbei (48.). Dann folgte ein Geniestreich, der dann die Entscheidung zu Gunsten der Gastgeber brachte. Perfekt setzte Post-Kapitän Fadi Igrek Dakwaz Kaval in Szene. Mustergültig genau in die Schnittstelle der Viererkette passte Igrek auf seine Teamkollegen, der eiskalt freistehend zum 1:0 einschob (62.). Müssen wirkte nur kurzzeitig geschockt. Drei Minuten später lief Bennet Kuhlemann über halbrechts auf Post-Keeper Joseph Harrison zu. Wie ein Panther schnellte sein rechter Fuß raus, der den Schuss zur Ecke abwehrte (65.). Zwar versuchte Müssen durch Umstellung auf eine Dreierkette den Druck weiter zu erhöhen, aber weitere zwingende Torchancen blieben aus. Auf der anderen Seite spielte Post einige Kontericht konsequent zu Ende, um den Deckel drauf zu machen. "Alles eine Sache der Psychologie. Du versuchst due Führung zu Ende hin zu verteidigen, statt den zweiten Treffer nach zu legen", sagte Post-Coach Ralf Wonneberger. Sein Kollege vom BSV blickt bereits wieder nach vorn. "Dann müssen wir die Punkte einfach woanders holen", lautet sein Blick in die Zukunft.